Sind das wirklich nur einfache Scherze?
„Frage-Antwort“ vom 25.12.2017
Moderator: Guten Tag, verehrte Zuschauer, Zuhörer und Gäste im Studio! Heute ist der 25. Dezember 2017. Es gibt hier eine interessante internationale Neuigkeit. Wie kommentieren Sie den aktuellen Scherz der Pranker Vovan und Lexus, die die ständige Vertreterin der USA in der UNO, Nikki Haley, angerufen haben?

Valeriy Pyakin: Das ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass solche Anrufe nicht einfach so gemacht werden. Erinnern Sie sich: als Vovan und Lexus gerade erst mit diesen Scherzen angefangen hatten, habe ich gesagt, dass noch nicht klar ist, wer hinter ihnen steht. Dass es eine überstaatliche Steuerung ist, war klar. Aber welche: die Vereinigten Staaten oder der Globale Prädiktor? Inzwischen ist seit längerer Zeit klar, dass Vovan und Lexus vom Globalen Prädiktor gesteuert werden.
Und nun sind sie schon bis zur Führung der Vereinigten Staaten vorgedrungen. Man sollte sich hier die Frage stellen: kann man die Telefonnummer eines Beamten dieser Ebene im Telefonbuch finden? Können Sie sich vorstellen, welche Abstimmungsprozeduren durchgeführt werden, bevor eine solche Person den Telefonhörer abnimmt und mit irgendjemandem telefoniert? Diese Person muss absolut davon überzeugt sein, dass sie auch mit dem Richtigen spricht.
Ukrainische Pranker versuchten einmal Solowjow reinzulegen. Aber diese erbärmlichen Versuche waren einfach nur lächerlich. Das sind Leute, die wirklich glauben, dass solche Telefonnummern im Telefonbuch stehen, dass man einfach irgendwen anrufen und sich als sonstwer ausgeben kann.
Tatsächlich ist dazu eine umfangreiche Arbeit auf überstaatlicher Ebene erforderlich. Nikki Haley war absolut davon überzeugt, dass sie auch mit dem spricht, der ihr angekündigt wurde: mit dem polnischen Premierminister. Deshalb hat sie mit der entsprechenden Algorithmik reagiert. Sie hat so reagiert, wie sie es üblicherweise tut, wenn sie aus Polen angerufen und gefragt wird: «Sagen Sie, welche Außenpolitik sollen wir verfolgen?»
Für sie ist das übliche Routine und völlig normal. Sie weiß sehr gut, dass Polen keinerlei eigene Außenpolitik betreibt. Polen wird von ähnlichen Leuten wie Kosyrew regiert, die anrufen und fragen: «Sagen Sie, welche Meinung sollen wir in dieser oder jener Frage vertreten? Was sollen wir tun? Welchen Beschluss sollen wir fassen?» Und Nikki Haley hat hier in diesem Sinne ihre Arbeit gemacht.
Als Jennifer Psaki Sprecherin des US State Departments war, wurde sie von allen angegriffen. Ich habe sie immer verteidigt. Ich sagte: «Ihre Schuld liegt nur darin, dass sie in der Zeit Pressesprecherin wurde, als man begann, die Vereinigten Staaten aktiv zurückzudrängen. Daher durften die Pannen des Pressesprechers einem breiten Publikum gezeigt werden. Nur darin liegt ihre Schuld». Sie ist das Produkt des amerikanischen Bildungssystems. Und die Pannen von Jennifer Psaki waren im Prinzip akzeptabel. Sie selbst trifft eigentlich keine besondere Schuld.
Und wenn gesagt wird: «Wieso das?» – dann sage ich: «Aus einem einfachen Grund. Sie ist eine Angestellte, die lediglich die Gedanken anderer vorträgt». Achten Sie mal darauf, dass ein Pressesekretär des Weißen Hauses oder des State Departments immer einen dicken Ordner dabei hat, wenn er vor die Presse tritt. Den legt er dann auf das Pult. Der Ordner ist gespickt mit Lesezeichen. Und der Sprecher liest lediglich daraus vor. Wieso sollte man Jennifer Psaki einen Vorwurf machen, wenn sie doch nur das vorliest, was durch ein großes Kollektiv vorbereitet und abgesegnet wurde? Sie verkündet nur das Ergebnis einer kollektiven Arbeit.
Was allerdings Nikki Haley betrifft, ist die Situation eine völlig andere. Sie ist eine professionelle Diplomatin. Sie repräsentiert die Vereinigten Staaten in einer sehr interessanten Organisation, die sich UNO nennt. Es gehört zu ihren Kompetenzen, zu wissen, wie viele Länder es auf der Welt gibt und wie viele davon in der UNO vertreten sind. Und wenn irgendein Kosovo, Nordzypern oder Taiwan nicht Mitglied der UNO ist, muss sie wissen, aus welchem Grund und wie das deren Interessen widerspiegelt.
Es gehört zu den Erfordernissen ihrer Position zu wissen, dass es dieses Land «Binomo», von dem im Telefonat die Rede war, gar nicht gibt. Das gehört zu ihren beruflichen Kompetenzen. Hier kann man die Schuld nicht auf jemand anderen schieben, wie im Fall von Jennifer Psaki: «Was soll’s, sie hat ja nur das Ergebnis einer kollektiven Arbeit vorgestellt».
Hier hätte sie selbst es wissen müssen. Und anstatt mit irgendeinem Lakaien zu sprechen, der sie anruft und fragt: «Welche nationalen Interessen haben wir in diesem Konflikt?» hätte sie klar sagen sollen: «Entschuldigung, aber so ein Land gibt es nicht». Das ist ihr Arbeitsgebiet!
Ich habe schon mehrfach darüber gesprochen, dass Trump die Landes-”Eliten” ausspielt, dass die globale “Elite” die Landes-”Eliten” ausspielt. Damit kehre ich zu der Frage zurück, weshalb ein solches Telefonat mit Nikki Haley stattfand. Warum fand es statt und warum wurde das alles veröffentlicht? Ganz einfach:
Die jüngsten Ereignisse in den Vereinigten Staaten zeigen, dass die Landes-”Eliten” der USA nicht nur hoffen, Trump durch den Vizepräsidenten Pence ersetzen zu können, sondern auch auf Nikki Haley setzen als Ersatz für Rex Tillerson auf dem Chefposten des State Departments. Der Anruf der Pranker hat das Problem Haley mit einem Schlag gelöst. Und ob Ihnen nun Tillerson gefällt oder nicht, er kann durch niemanden ersetzt werden.
Soviel dazu, wie überstaatliche Steuerung funktioniert, welche Instrumentarien sie nutzt und wie Aufgaben von globaler Bedeutung mit Hilfe solcher Streiche und Possen gelöst werden.
Einige glauben ja, dass solche Streiche einfach zu bewerkstelligen sind. Dann versuch doch mal, so eine Telefonnummer im Telefonbuch zu finden! Und wenn Du dann angerufen hast, werden sie Dich überprüfen. Du musst Fragen beantworten und nachweisen, dass Du das wirklich bist. Und wenn sie dann auf dem Apparat des polnischen Premierministers zurückrufen? Sie rufen ihre dortige Kontaktperson unter ihrer persönlichen Nummer an und sagen: «Uns liegt eine Bitte um ein Telefongespräch vor. Bitte bestätigen Sie über ihren Kanal». Und die Kontaktperson muss dann bestätigen.
Solche Scherze sind einfach? Meinen Sie das wirklich?
Fonds Konzeptueller Technologien