Kissingers Friedensplan

Die Qualität von Politologen erkennt man daran, ob Sie die Rolle Kissingers erkannt haben oder nicht

Zusammenfassung der zweiten Frage der «FRAGE-ANTWORT»-SENDUNG VOM 22.05.2023

Moderator: Zur Frage unserer Sendung vom 22.05.2023. Sie sprachen über die Pläne einer friedlichen Regelung, die aus der ganzen Welt kommen. Unter anderen schlug auch Heinz Alfred Kissinger seinen eigenen Friedensplan vor. Dieser Mann ist unter dem Namen «Henry Kissinger» überall bekannt. Am kommenden Samstag, dem 27. Mai, wird er 100 Jahre alt. Sein Plan hat eine starke Resonanz in der Gesellschaft hervorgerufen. Doch die Experten haben keine sehr hohe Meinung über Kissinger. Man vergleicht ihn mit Brzezinski. Wie würden Sie das kommentieren?

Unter anderen schlug auch Heinz Alfred Kissinger seinen eigenen Friedensplan vor. Dieser Mann ist unter dem Namen «Henry Kissinger» überall bekannt. Am kommenden Samstag, dem 27. Mai, wird er 100 Jahre alt. Sein Plan hat eine starke Resonanz in der Gesellschaft hervorgerufen. Doch die Experten haben keine sehr hohe Meinung über Kissinger. Man vergleicht ihn mit Brzezinski. Wie würden Sie das kommentieren?

Valeriy Pyakin: …das ist eher eine Aussage über das Niveau dieser Experten. Hier muss man sich über die Grundlagen im Klaren werden. Es gibt ein Sprichwort: «Gute Steuerung ist die, die man nicht sieht.» Man denkt folgendermaßen: Brzesinski tat dies und jenes, war hier und dort. Was machte Kissinger währenddessen? Er machte irgendwelchen Quatsch und redete irgendwelches Zeugs.

Doch interessant dabei ist … wenn sich Brzezinski mit den chinesischen Kameraden traf, gab es keinen Hauch Respekt ihm gegenüber. Doch als Kissinger in China war, trugen Mitglieder des Zentralkomitees der chinesischen Partei ein Kissen hinter ihm her, damit er es sich auf jedem Stuhl bequem machen konnte. Ein ZK-Mitglied trägt ein Kissen für Kissinger, der laut “Experten” keine Ahnung hat. Denn es stimmt nicht, dass er keine Ahnung hat.

Ich sagte zu Anfang, dass das Niveau unserer Analytik, unserer Politologen ziemlich mau ist. Das Verständnisvermögen ist dementsprechend. Viele unserer Politologen nehmen das Mysterium der “souveränen” Staaten als eine Gegebenheit wahr. Sie unterhalten sich im Ernst darüber, dass die Präsidenten eigenständig entscheiden, und sehen über die supranationale Steuerung hinweg oder bemerken diese gar nicht erst. Den Experten ist es zwar bewusst, dass es Innenpolitik und Außenpolitik gibt – jedoch von globaler Politik haben sie keine Ahnung. Experten wissen, dass es “unabhängige Machtbereiche” gibt – die Legislative, die Exekutive und die Judikative. Doch dieselben Experten haben keine Ahnung von der ideologischen Macht, geschweige denn von der konzeptionellen Macht.

Dementsprechend sind viele Dinge, die Kissinger sprach und spricht, diesen Experten nicht klar oder diese Dinge werden ganz falsch verstanden. Viele Dinge entziehen sich unserem Verständnis, nicht, weil etwa unser Verstand zu schwach wäre, sondern weil diese Dinge kein Teil unseres Verständnisbereiches sind. Begriffe wie «konzeptionelle Macht», «globale Politik», «vollständige Funktion der Steuerung», «verallgemeinerte Steuerungsmittel» – davon verstehen diese Experten nur Bahnhof.

Solche Begriffe existieren für diese Menschen nicht. Dazu haben diese Experten etlichen Quatsch wie «Das große Schachbrett» und andere einfältige Bücher gelesen … daher hat für sie Brzezinski einen wesentlich höheren Stellenwert als Kissinger. Vorausgesetzt, diese Experten meinen im Ernst das, was sie sagen, weil es sein kann, dass man speziell dafür solchen Unsinn redet, um die Politologen auf den falschen Pfad zu schicken.

Kissinger wäre längst in den Ruhestand gegangen. Doch solange sein Kopf sauber arbeitet, solange er der supranationalen Steuerung diverse Handlungsanweisungen erteilen kann … nicht der staatlichen Steuerung, sondern der überstaatlichen! … um die Länder und Völker auf dem Planeten im Großen und Ganzen zu steuern … solange wird Kissinger öffentlich arbeiten. Das, was er sagt, kann man nur verstehen, wenn man weiß, wie komplexe soziale Supersysteme gesteuert werden. Solches Wissen wird nur durch eine Quelle vermittelt – durch die Werke des internen Prädiktors der UdSSR, abzüglich den Zeitraum 2018-2021, bis zur Herausgabe der drei Bände «Krieg», «Staat», «Bolschewismus».

Man muss also verstehen, wie komplexe soziale Supersysteme gesteuert werden. Dann wird auch Kissinger verständlich. Der Opa ist ein Greis, er kann sich kaum noch bewegen, bereits diese Woche wird er 100 – doch er ist ein ernsthafter Politiker. Er arbeitet sehr ernst. Er kann sich nicht mehr eigenständig fortbewegen, man fährt ihn mit dem Rollstuhl, doch die steuerungstechnische Schattenarbeit muss er fortführen. Die Tätigkeit, die vor den Augen der Banausen verborgen bleibt. Um diese Aktivität über die wahre Steuerung der Welt zu verbergen, gibt es Menschen wie Brzezinski. Man teilt ihm die Menge an Informationen mit, die ihn betrifft – und er schreit wie ein Hahn, Kikeriki durch die ganze Welt. Diese Informationen gelangen an diverse Zeitungen und damit löst Brzezinski eine taktische Aufgabe – im großen Strategieplan der Steuerung. Brzezinski ist nicht einmal ein Stratege. Er ist kein Taktiker. Er ist lediglich derjenige, der Pläne verkündet, bekannt gibt, ein Ausrufer. Es ist nur dann schwer zu verstehen, wenn man nicht begreift, wie komplexe soziale Supersysteme gesteuert werden.

Sie können sich gerne an den Politologen orientieren. Sobald ein Politologe Brzezinski hochpreist, ist sein Niveau der Professionalität klar. Er hat weder Ahnung davon, was ein Staat ist, oder, wie ein Staat gesteuert wird, noch davon, wie Macht aufgebaut ist. Er hat gar keine Ahnung. Ihm sind nur die Fakten bekannt. Doch, wie im Buch «Die Fünfte Ecke» gesagt wurde: «Fakten habe ich genug, Fakten habe ich reichlich, doch im methodologischen Sinne bin ich ein Bettler.» Das trifft auf diese Politologen zu. Daher reden diese Politologen nach dem Motto: «Ich habe die und die schlauen Bücher aus dem Westen gelesen, da kommen die Zitate her, die ich nenne» … und sein eigener Kopf, wo ist er? Man muss mit dem eigenen Kopf leben, mit dem fremden Kopf schafft man das nicht, vor allem in solch komplizierten Epochen wie der heutigen.

Gegenwärtig laufen komplizierte Ereignisse. Nur diejenigen werden überleben, die diese Prozesse verstehen können, wer die Prozesse seinem eigenen Willen unterordnen kann und diese Prozesse zur Verwirklichung eigener Ziele nutzen kann. All solches Wissen wird in der Konzeption gesellschaftlicher Sicherheit vermittelt.

So ist also die Situation mit Kissinger. Das ist ein gutes Laсkmuspapierchen, was die Qualifikation der Politologen angeht. Fragen Sie einen Politologen, wer Kissinger ist und wer Brzezinski ist – und sofort wird klar, ob der Mensch Ahnung von Steuerung hat.

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