Polen und das Intermarium

«Polen von Meer zu Meer»

„Frage-Antwort“ vom 25.11.2019

Moderator: Guten Tag, sehr geehrte Zuschauer, Zuhörer und Gäste im Studio! Heute ist der 25. November 2019!

Die nächste Frage kommt von Wladislaw (und mehrere Dutzend anderer Nutzer haben diese Frage ausgewählt): «Polen feierte am 11. November den Tag der Unabhängigkeit. Sie hatten in der Vergangenheit erwähnt, dass für die Umsetzung des Projektes Intermarium Polen die Aufgabe zugeteilt wurde, die slawischen Gebiete Russlands zu annektieren …»

Valeriy Pyakin: Stimmt nicht ganz.

Moderator:  «… um die Juden dort anzusiedeln.

Als Bankangestellter, der in Polen arbeitet, beobachte ich einen großen Zufluss an jüdischem Kapital nach Polen. Kissinger selbst sagte, dass Israel im Jahr 2022 verschwindet. Dazu gibt es folgende Fragen: bedeutet das, dass es auf dem Gebiet des Intermariums keinen Krieg gegen Russland geben wird, weil ja die Juden einen sicheren Hafen für ihr Kapital suchen?» 

Valeriy Pyakin: Die Geschichte ist etwas komplexer.

Moderator: «Was erwartet die Bevölkerung auf dem Gebiet des Intermariums? Und wie soll die Bildung dieses neuen Staates überhaupt vor sich gehen?» 

Valeriy Pyakin: Wie ich schon sagte: die Geschichte ist etwas komplexer. Das Projekt Intermarium entstand nur deshalb, weil Polen es nicht schaffte, ein Konzentrationszentrum der Steuerung zu werden – ein Mittelpunkt für die Vereinigung aller slawischen Gebiete unter der bipolaren Steuerung (was die Flagge Polens auch widerspiegelt) des Globalen Prädiktors, sowohl seines eurasischen, als auch seines euro-atlantischen Flügels («Rote» und «Weiße», «Norden» und «Süden» – die Globalisten nutzen diese Zeichen seit altägyptischer Zeit.)

Polen hat die Aufgabe der Unterwerfung Russlands nicht gelöst und die vereinten Westmächte haben es auch nicht geschafft, nicht einmal durch den Austausch der Zarendynastie. Es gab dabei immer wieder Rückschläge. Peter der Große tanzte unerwartet aus der Reihe … Da hatten sie den Jungen aufgezogen und vorbereitet, damit er Russland zerstört, aber er baute stattdessen das russische Imperium auf (zwar nach westlichem Muster, aber ein russisches Imperium). Das wurde zum Subjekt der globalen Politik und widersetzte sich den Plänen der Globalisten. Danach lief eine Weile alles nach Plan, aber dann hat Nikolaus I. ihnen wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Man hat Nikolaus I. zwar beseitigt, aber die Früchte seiner Arbeit konnte Alexander III. nutzen. Die Erfolge Alexanders III. basieren auf der Tätigkeit von Nikolaus I. (wer das nicht sieht… da weiß ich gar nicht, was ich dazu sagen soll). Und danach kamen die Bolschewiki.

Aber! Ich möchte daran erinnern, dass der Erste Weltkrieg (genauer gesagt der Weltkrieg des 20. Jahrhunderts in seinen zwei Teilen) spätestens für das Jahr 1815 geplant war – das Jahr, in dem die Operation «Die hundert Tage Napoleons» durchgeführt wurde. Darüber haben wir ausführlich in der Arbeit «Der Krieg» geschrieben. Übrigens, für alle, die eine gedruckte Ausgabe anstelle der elektronischen Version der Arbeit «Der Staat» bevorzugen, – diese gibt es inzwischen auch als Buch. Also: beide Etappen des Weltkrieges des 20. Jahrhunderts waren spätestens für das Jahr 1815 geplant. Ich wiederhole, die Vorbereitung des Weltkrieges ist in der Arbeit «Der Krieg» beschrieben. [Anm.: Die Arbeiten «Der Staat ist das Überlebenssystem eines Volkes» und «Krieg» sind bisher nur in russischer Sprache verfügbar.]

Ich schweife ab. Zurück zum Intermarium. Die Situation ist folgende: Die Idee des Intermariums wird offiziell Piłsudski zugeschrieben. In Wirklichkeit wurde Piłsudski (der angeblich auch den Anfang des Ersten Weltkriegs vorhersagte, als er in Paris eine Rede hielt), lediglich damit beauftragt, diese Pläne auf eine bestimmte Art zu verlautbaren. Die Erschaffung neuer Staaten wurde gleich zu Beginn der Planung des Weltkriegs im 20. Jahrhundert einkalkuliert. Deswegen sollten als Folge des Ersten Weltkriegs, welcher die Zerstörung europäischer Imperien und Monarchien (Deutschlands, Österreich-Ungarns und Russlands) nach sich ziehen sollte, neue Staaten an deren Stelle entstehen. Diesem Plan entsprechend wurde genau zu der Zeit das Projekt Intermarium geplant. Piłsudski verlautbarte lediglich einen bestimmten Teil des Projekts, welcher in vielerlei Hinsicht auf das Projekt Intermarium selbst angewendet wird. Warum das Ganze? Damit eine bestimmte Abweichung von diesem Plan dessen Umsetzung nicht gefährdet. Anders gesagt: «Hier herrscht ein Krieg der Intermarium-Staaten gegen Russland und wir sind hier im Widerstand. Und dass sie nun weiter in Richtung Westen vordringen, beunruhigt uns nicht – wir unterstützen das sogar». So werden fremde Ressourcen und Bemühungen genutzt um das alles zu erreichen. Deswegen wurde das Projekt Intermarium nicht vorrangig als Konfliktsubjekt in Bezug auf Russland geplant. Der Krieg des Intermariumprojekts gegen Russland, ist lediglich ein zusätzlicher Bonus. Aber das nur unter bestimmten Bedingungen.

Allgemein wird jeder Krieg gegen Russland durch die innerlich schwache Führung Russlands gewährleistet. Kein Krieg gegen Russland kann jemals erfolgreich geführt werden, wenn es keinen Verrat der «Eliten» gibt. Im Jahr 1812 haben die «Eliten» keinen Verrat begangen… Warum ist wohl Napoleon gegen Moskau gezogen und nicht gegen Sankt-Petersburg? (Übrigens, wäre er damals gegen Sankt-Petersburg gezogen, wäre es zum Verrat gekommen.) Moskau war damals die Hochburg patriotischer Klans. Und das Wesentliche des Vorschlags war wie folgt: «Die Romanow-Dynastie wird nicht länger den Plänen des Globalen Prädiktors gerecht und arbeitet nicht effektiv genug auf die Zerstörung Russlands und die Formierung Russlands als Ressourcenquelle des Westens hin. Wir schlagen euch, den ältesten Geschlechtern – den Rurikiden, den Gediminiden, den Olgerdovichs – Folgendes vor… Ihr seid doch durch das unadelige Geschlecht der Romanows benachteiligt. Stellt einen eigenen Thronfolger und alles wird gut». Doch es kam anders. Es gab einen genialen Feldmarschall und Staatsmann namens Michail Illarionowitsch Kutusow, der im Prinzip die Führung dieser patriotischen Klans (Dynastien) übernommen hat und damit den Verrat verhinderte. Und die Unadeligen, westlich Orientierten, die sich in Sankt-Petersburg ansiedelten, hatten keine Möglichkeit, Russland zu verraten. Dies wird in der Arbeit «Krieg» viel detaillierter beschrieben.

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Also, der Kerngedanke ist folgender: Gemäß des Piłsudski-Plans ist die Eroberung folgender Staaten vorgesehen: Weißrussland (nicht nur der westliche Teil – es wird mehr beansprucht), selbstverständlich auch die Ukraine (vor allem der Teil, der nach dem Ersten Weltkrieg unter Polens Führung geriet) und die baltischen Staaten – das ist der Bonus. Sollte Russland fallen, werden die Baltischen Staaten, Weißrussland und die Ukraine als zusätzliche Ressourcenquelle an das Projekt Intermarium gehen – das sind, natürliche und menschliche Ressourcen. Letztere müssen dann arbeiten. Doch eigentlich ist das Projekt Intermarium eine Neuauflage des Österreich-Ungarischen Imperiums auf neuen Grundlagen unter Einbeziehung neuer Territorien, die früher kein Bestandteil des Österreich-Ungarischen Imperiums waren. Zum Beispiel der Rest Polens. Denn Polen wurde damals in drei Teile zerteilt, aber gemäß des Intermarium-Projekts wird ganz Polen in die Drei-Meere-Initiative eingegliedert. Und die Basis für die Zusammensetzung des Intermariums bilden Polen und die Tschechoslowakei. Ich betone es: der Tschechoslowakei!

Das Schlüsselmoment im Projekt Intermarium sind Tschechien und Österreich. Prag als okkultes Zentrum des weltweiten Judentums… und das Judentum ist ein Steuerungsinstrument und nicht irgendeine jüdische Weltverschwörung, wie viele denken. Davon kann gar keine Rede sein. Aber die Kommandozentralen müssen sich ja irgendwo befinden, die Information muss irgendwo aufbewahrt werden. Prag ist so ein Zentrum. Ein zweites solches Zentrum ist Wien, die Habsburger Bibliothek; dieses Zentrum hat eine große Bedeutung für die Steuerung komplexer sozialer Supersysteme und mit dieser ist auch der freiwillige Rückzug der Sowjetunion aus Wien nach Stalins Tod verbunden. Chruschtschow begann damals sofort zu verhandeln: «Wir treten euch Wien ab». Als jedoch ein weiterer Teil eingefordert wurde (die Krise in der Tschechoslowakei 1968), haben die sowjetischen «Eliten» sofort verstanden: wenn wir die Tschechoslowakei jetzt auch noch abtreten, wird niemand mehr überhaupt noch mit uns reden, unter keinen Umständen. Also traten sie die Tschechoslowakei nicht ab, obwohl sie an allen anderen Prozessen des Ausverkaufs der Sowjetunion beteiligt waren. Aber das hier war ihr Druckmittel.

Aber das Wesentliche ist Folgendes: Das Intermarium heißt genau deshalb so, weil es sich zwischen zwei Meeren befindet (zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer). Dazu  werden auf jeden Fall die Gebiete von Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Österreich gehören. Alles andere – die Baltischen Staaten, Weißrussland und die Ukraine – sind eine Art Bonus für den Fall, dass dieses Projekt erfolgreich und Russland schwach ist. Falls die Migrationswelle des islamischen Kalifats Europa nicht zu stark überschwemmt, werden in dieses Projekt noch die Balkan-Staaten, Bulgarien, Jugoslawien und Griechenland einbezogen. (Das aber nur, falls die Schaffung des europäischen islamischen Kalifats nicht zu sehr einschlägt. In diesem Fall gibt es nur über die Ukraine und Rumänien einen Zugang zum Schwarzen Meer. Jugoslawien, Bulgarien und Griechenland kommen dann als Bonus dazu, das hängt aber vom Erfolg des Projektes des europäischen islamischen Kalifats ab.)Was man verstehen muss ist, dass es ein Zentrum gibt, welches aus aus Polen, der Tschechoslowakei (Tschechien und der Slowakei), Ungarn, Rumänien und Österreich besteht. Diese Länder bilden den Stamm des Intermariums, der aber noch gebildet werden muss. Und alle anderen Territorien sind ein Bonus und kommen nach Möglichkeit hinzu. Ein Krieg auf diesem Territorium ist möglich, sowohl im Osten (falls Russland schwach ist), aber insbesondere auch im Westen, wenn Europa umformatiert und das europäische islamische Kalifat errichtet wird – und genau dafür werden sie die Ressourcen von Weißrussland und der Ukraine brauchen (denn wer wird sonst gegen die Migranten kämpfen, die die alten europäischen Staaten überschwemmen und auf deren Grundlage neue Völker, neue Sprachen und neue Staaten errichten werden). Die Länder bleiben ja, aber es werden andere Staaten sein und die Grenzen der Staaten werden größtenteils neu definiert werden – und das größtenteils nicht in Übereinstimmung mit den derzeitigen Ländergrenzen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: die Migration findet unter bestimmten Bedingungen statt und die Ansammlung von Migranten wird in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Und das ist der Grund, warum sich die Staatsgrenzen verschieben werden. Und zu diesem Zweck – um dem europäischen islamischen Kalifat Widerstand zu leisten – werden slawische Krieger gebraucht (Weißrussen und Ukrainer), die dem Projekt Intermarium den Bonus in Form von Griechenland, Jugoslawien und Bulgarien verschaffen können. Rumänien gehört, wie gesagt, auf jeden Fall zum Intermarium, sonst wird es überhaupt kein Intermarium geben.(«Polen von Meer zu Meer»).

Fonds Konzeptueller Technologien

4 Gedanken zu “Polen und das Intermarium

    1. FKT Team

      Das ist gut 🙂
      Oft beantworten sich die Fragen die man sich stellt im nächsten Video, allerdings trifft es öfter zu das wir bereits das Thema in einem der älteren Videos behandelt haben!

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  1. acid jazz

    Und noch eine Frage, die mich beschäftigt: Israel hat von Haftar in Libyen ein riesiges Gebiet in der Wüste von Fezzan geleast. Die USA haben just an der Grenze zu Libyen in Niger eine neue Militärbase erstellt. Wozu? Für die USA und die NATO? Wenn ja, wofür? Sind das die GP-Kraefte oder die ‚Landeselite‘?

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  2. acid jazz

    Guten Tag, liebes fkt-Team
    mit der Chronologie der Ereignisse habe ich so meine Mühe. Es geht, einmal mehr in der Geschichte, um den Krieg gegen Russland. Israel hätte bereits zerstört, und in Westeuropa bereits ein Europäisches Kalifat (EK) eingerichtet werden sollen. Dies hat nun, wie ich verstanden habe, gerade Russland u.a. mit dem Eingreifen in den Syrienkrieg, und in der Ukraine soweit verhindert. Falls es gelingen würde ein EK durch Transformatierung in Westeuropa zu installieren, was ist dann mit der NATO und der EU? Bzw. zieht sich dann die Rest-NATO, die aus welchen Kräften dann genau besteht, (da die USA gleichzeitig ja auch umformatiert werden soll), ins Intermarium zurück, weil dort steht ja das ganze schwere Geschütz der Ex-NATO, und ist sie es, die ‚Rest-, oder Ex-NATO‘, die dann das Intermarium proklamiert, einrichtet, und gleichzeitig einen Krieg mit Russland und dem islamisierten Europa anfangen will? (Via GP). Wie würden sich die Briten in einem solchen Szenario verhalten? Ich gehe davon aus, dass die kontinentale EU bei einem solchen Szenario zuvor zerbrechen müsste. Könnte ein solches Intermarium, trotz alle dem, im Interesse von Russland sein, weil sich von Polen bis Rumänien Katholiken, orthodoxe Christen und Juden niederlassen werden, zu denen, die bereits dort sind, und damit ein strategischer ‚Schutz‘ für Russland gegenüber dem islamisierten Westeuropa geschaffen wird? Dies alles, immer unter der Voraussetzung, dass Russland nicht geschwächt wird, sondern dem Krieg, ausgehend vom Intermarium, standhalten kann? Verstehe ich das richtig, dass zumindest einer oder zwei der folgenden Faktoren erfüllt sein müssen: solange der Iran noch nicht soweit ist, Israel noch nicht zerstört, Westeuropa noch nicht islamisiert, Russland nicht geschwächt – verzögert sich der im Artikel beschriebene Ablauf des GP’s? Und: Hat der geschätzte Herr Pyakin irgendeine Vorstellung, in welchem Zeithorizont wir in Westeuropa, mit dem durch Migration und Bürgerkrieg erzwungenen EK, rechnen müssen? Welches, ausser eine erneute Migrationswelle, sind die Prodromi für uns Westeuropäer, damit wir, die Menschen, zum richtigen Zeitpunkt wissen, was zu tun ist? Sieht er in der Europäischen Politik keine Widerstände gegen diesen vom GP inszenierten Plan? Besten Dank, falls Sie sich die Zeit nehmen können, meine Fragen zu beantworten.

    Herzlichen Dank
    Mirjam

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