Der Umbruch der Weltordnung geht weiter
Zusammenfassung der ersten Frage aus der „Frage-Antwort“-Sendung vom 19.09.2022
Moderator: Ich grüße Sie, sehr geehrte Zuschauer, Zuhörer und Freunde hier im Studio. Heute ist der 19. September 2022.
Die Hauptfragen beziehen sich auf das Ereignis, das vom 15.–16.September in Samarkand/Usbekistan stattgefunden hat: die Ratssitzung der Präsidenten der Mitgliedsländer der Shanghai-Gruppe. Das war das Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) im erweiterten Format.

Valeriy Pyakin: Dieses Treffen ist wohl das Schlüsselereignis dieser Woche. Dennoch muss man verstehen, dass man es nur im Zusammenhang mit der russischen militärischen Spezialoperation in der Ukraine sehen kann. Die militärische Spezialoperation bestimmt die kommende Architektur der Welt. Wie genau diese aussehen wird, in welchen Verträgen und in welchem Format sie verankert sein wird – das ist noch nicht klar.
Die SOZ jedoch hat unmittelbar damit zu tun, die Konturen der zukünftigen Welt zu bestimmen. Doch noch gibt es keine konkrete Vorstellung, wie diese Welt in Zukunft aussehen wird, und zwar aus einem einfachen Grund: die Konfrontation zwischen Russland und dem kollektiven Westen in der Ukraine, sowie auf den Schlachtfeldern des Kalten Krieges, ist noch nicht zu Ende.
Ein Krieg nach allen sechs Prioritäten der Steuerung ist ein hybrider Krieg. Man hört den Begriff «Hybrider Krieg» immer seltener, da die meiste Aufmerksamkeit auf den Krieg nach der sechsten Priorität – die militärische Spezialoperation – gerichtet ist. Doch der Westen ergreift auch andere Maßnahmen gegen Russland: Sanktionen, diplomatische Provokationen sowie diverse Gipfeltreffen – das sind bereits andere Prioritäten der allgemeinen Mittel der Steuerung.
Was ist die SOZ? Sie ist eine internationale Organisation. Wenn Russland nur ein pro forma Mitglied wäre, dann hätte die Organisation nahezu keine Bedeutung. Wenn andere SOZ-Mitglieder Russland als “Aggressor” verurteilen würden – wie der Westen es fordert – dann hätte dies durchaus seine Wirkung. Doch Russland ist souverän und die Teilnahme am SOZ-Gipfel in Samarkand war eine Aktion von Subjekten der globalen Politik, das ist eine völlig andere Lage. Daher muss man das Gipfeltreffen in Samarkand als sehr erfolgreich einschätzen.
Der Westen lügt und behauptet, dass der SOZ-Gipfel für Russland ein Misserfolg war. Angeblich haben andere SOZ-Mitglieder Russland nicht unterstützt und verurteilt. Doch in der Tat hat der SOZ-Gipfel verdeutlicht, dass Russland alles andere als isoliert da steht. Während der vier Tage des Treffens hat Putin mehr Termine wahrgenommen, als alle seine Amtskollegen zusammen. Ein Treffen folgte dem anderen Schlag auf Schlag.
Nun kommen wir zu der Frage, ob die SOZ eine Organisation ist, mit der Russland seine eigenen globalen Ziele erreichen kann. Oft wird behauptet, dass die SOZ ein Instrument der chinesischen Politik in der Welt ist. Angeblich soll das selbst im Namen der Organisation zu sehen sein – sie heißt doch “Shanghai”-Organisation, und nicht “Moskau”-Organisation. Mit denjenigen, die so etwas behaupten, ist es schwer zu diskutieren. Diese Menschen wissen wohl nicht, dass es einst den Warschauer Pakt gab, in dem nicht etwa Polen, sondern die UdSSR die Hauptrolle gespielt hat.
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Fonds Konzeptueller Technologien
Eine sehr aufschlussreiche Analyse von Herrn Pyakin mit wichtigen neuen Details, um die Frontlagen mit den bestehenden Schwierigkeiten besser zu einzuordnen. Der geschilderte flächendeckende Verrat im Inneren macht deutlich, dass das Reglement des Westens aus den 90er Jahren voll & ganz zu eliminieren ist. Dazu gehört die erforderliche Wirtschafts- & Geldreform als Gegenstück und klare Absage zum sogenannten „Great Reset“. Eine solche fundamentale und überfällige Reform durch Russland angestoßen, würde auch positiv auf die BRICS – bzw. SOZ Mitgliedsstaaten ausstrahlen. Wichtige Elemente dabei hätten zu bilden: Die monetäre Ausrichtung auf nur reine Realwirtschaft mit fester Geldmenge geknüpft nur an den Wert der realen Produktion & Dienstleistungen sowie der bestehenden Bevölkerungszahl mit einer rein nationalen Geldschöpfung ohne Zinswirtschaft. Dazu das Verbot von Spekulationswirtschaft mit dem Ende der bestehenden Kapitalwirtschaft zum reinen Selbstzweck des Kapitalwachstums, wie heute noch praktiziert und sich durch Offshore Geldtransfers fatal bemerkbar macht! Dies hätte die letzte Säule am Ende der Gesamtreformation zu sein. Die Welt der 85% wartet darauf: Hopp auf Russland 🙂
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Im Zeitalter der Skalarwaffen wäre ich mir mit der Unbesiegbarkeit nicht so sicher. Auf jeden Fall würde der nächste Krieg danach, dann vermutlich mit Steinbeilen geführt werden. Das Shakespeare, das rütteln mit dem Speer, ist weltweit auch polar organisiert. Der Krieg ist nie das Ziel, sondern ein Mittel und in allen Mitteln wurde bisher Ideologie gebraucht. Sichtbar wird die Welt der riesigen Blöcke, die auch geplant sind. Ünd das gesteuerte Europa darf den Part des bösen Onkels geben, so sieht das für mich aus. In DEUTSCH gilt nach dem Gesetz über die Bereinigung des Besatzungsrechtes wieder das Besatzungsrecht in vollem Umfang über dem Firmenrecht. Deshalb sehe ich das Schauspiel gelassen.
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Das Problem ist, man braucht doch D nur wie einen riesigen Supermarkt mit Suggestion berieseln: „Ihr Deutsche seid Scheisse, deutsche Männer sind hässlich, deutsche Frauen sind eklig, macht keine Kinder, sterbt aus, aber zahlt fleissig! Nur Exoten sind schön und gut!“ und schon hat man das gewünschte Ergebnis! Was für eine armselige, traurige Welt! Macht keiner die richtige Suggestion?
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@Made
Es gibt immer die Möglichkeit sich zu entscheiden. Einige benutzen den Kopf zum denken, anderen benutzen ihn vorwiegend zum Haare schneiden. Benutzt man den Kopf zum denken, so wächst etwas nützliches, benutzt man ihn zum Haare schneiden, so werden diese langsam immer weniger, zumindest bei den meisten Menschen.
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Guten Tag sehr geehrtes FKT-Team,
ich bin Anfang der 90er mit meinen Eltern aus Russland nach Deutschland ausgewandert (hatte kein Mitspracherecht) und verfolge die aktuellen Ereignisse auf unterschiedlichen Informationsplattformen, unter anderem dem Fonds konzeptueller Technologien. Bisher hat die hier aktuelle geschilderte Analytik die Situation bzw. Ereignisse inkl. der Hintergründe sehr gut dargestellt und zudem sich meistens Bewahrheitet. Aktuell sehe ich die Gaspreisexplosion in Deutschland als ein eher kleineres Übel. Insgesamt haben wir in der Bundesrepublik viel größere Schwierigkeiten zu meistern. Eine davon ist der kulturelle Wandel, der bemerkbar ist und an dem sich der Deutsche immer stärker anpassen muss. Deutschland entwickelt sich immer mehr von einem nationalen Staat zu einem föderalen Staat. Allerdings merke ich auch, dass der Deutsche selbst interkulturell nicht mächtig ist und zudem die interkulturelle Kompetenz in den Schulen ebenfalls gar nicht richtig/aufschlussreich behandelt wird. Selbst in der Gesellschaft muss man sich mittlerweile gut überlegen, welche Themen angesprochen werden und welche man eher ignorieren sollte. Selbst in der Politik werden gewisse Themen erst gar nicht thematisiert und diskutiert. Eine optimale Lösungsfindung für die Ursachen der Probleme ist so nur schwer möglich. Gerade hier müssen Vorstellung bestehen, wie wir mit den verschiedenen Kulturen in Deutschland friedlich und respektvoll zusammenleben wollen. So gesehen müssen hier Regelungen erarbeitet sowie verabschiedet werden, einem Konstrukt wie quasi die russische Föderation. Ein anderer Aspekt ist der globale Wettbewerbsvorteil deutscher Güter, die mit dem technologischen Fortschritt und der damit einhergehenden Bildung die Voraussetzung des deutschen Wohlstands bilden, der hier irgendwie gefühlt ebenso keine positiven Aussichten gibt. Aus Sicht meines Vaters ist die Auswanderung nach Deutschland familiär betrachtet als ein Rückschritt zu sehen. Vielmehr gibt mein Vater dem Gorbatschow und Jelzin die Schuld uns Russlanddeutsche an den Westen als günstige Arbeitskräfte verkauft zu haben, die hier zudem als Russen betrachtet/klassifiziert werden und damit nicht gleich auf mit den Einheimischen, gar mit den neuen Einwanderern auf einer gesellschaftlichen Ebene zu vergleichen sind. Es werden Demonstrationen für Feminismus, Umwelt/Klima und multikulturelle Vielfalt geführt, aber die klassische Familie (Mann, Frau und Kinder) fällt hier irgendwie als gesellschaftlicher Schwerpunkt unter dem Tisch.
Demzufolge spiele ich immer stärker mit dem Gedanken auszuwandern, jedoch ist es im Moment schwierig sich in der aktuell noch entwickelnden globalen Welt festzulegen. Als eine Variante als Auswanderungsziel betrachte ich hier die russische Föderation, allerdings wird mir von anderen Personen im Bekanntenkreis davon stets abgeraten. Es heißt immer Russland ist nicht so schön wie es beschrieben wird. Um in Russland überleben zu können, muss man schon so einiges aushalten und austeilen können. Ebenfalls soll die Beantragung der russischen Staatsbürgerschaft neben der Deutschen für mich möglich sein, über das ich seit geraumer Zeit ebenso nachdenke.
Insgesamt würde mich hier interessieren wie der Fonds konzeptueller Technologien mein Anliegen bewertet und mir ggf. einen Ratschlag zu meiner Situation abgibt.
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@Waldemar
Unter alliiertem Recht sind die Aussagen über Deutschland bestenfalls witzig. Ich würde auch einmal prüfen, ob die Firma DEUTSCH eine Staatsbürgerschaft zu vergeben hat. Bei einem roten Paß wäre ich auch vorsichtig. Da ist der Rechtsstatus schon ziemlich mau.
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Wenn man die Heimat verläßt oder verlassen muß, strahlt das noch Generationen lang aus. Meine Eltern wurde aus Ostpreußen vertrieben und waren dort nie wieder. Mein Vater hätte günstig eine Haus an einem See kaufen können. Aber er wollte nicht, konnte nicht zu Hause sein. Für die Kinder ist das schwierig. Dazu kamen noch seine Kriegstraumata, die bis zu 5 Generationen weiterwirken sollen.
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Sie beschreiben ein Gefühl der Heimatlosigkeit, wie es vielen Volksdeutschen (Aussiedlern) nur allzu bekannt ist. Die Verfilmung „POKA heißt Tschüss auf Russisch“ zeigt die Entfremdung. Man wollte die alte Heimat finden, stattdessen Hollywood.
Auswanderung ist meistens eine Schnapsidee. Es ist besser, sich Deutschland zurückzuholen. Wer soll es denn machen?
Rußlands Städte sind auch multikulturell: Kaukasier, Asiaten, Mongolen… Wer glaubt, diese Völker würden sich gegenseitig lieben, lebt in einer Kinderwelt.
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