Terroranschlag im Brjansker Gebiet

Eine Machtdemonstration der inneren Verräter

Zusammenfassung der «Frage-Antwort»-Ausgabe vom 06.03.2023

Moderator: Ich grüße Sie, sehr geehrte Zuschauer, Zuhörer und Freunde hier im Studio. Heute ist der 06. März 2023.

Viele Zuschauer warten auf Ihren Kommentar zum wichtigsten Ereignis dieser Woche – zum Terroranschlag im Brjansker Gebiet. Ich zitiere aus der Mitteilung der Webseite des russischen Fernsehsenders «Der erste Kanal»: «Am Donnerstag, am Morgen des 2. März, hat eine bestens bewaffnete Gruppe ukrainischer Diversanten die russischen grenznahen Dörfer Lübetschane und Suschany im Klimovsky Bezirk des Brjansker Gebietes angegriffen. Zwei Männer wurden in ihren PKWs erschossen. Der elfjährige Junge Fedor, den die Terroristen in den Rücken geschossen haben, ist am Leben, und es geht ihm besser. Das ganze Land ist auf seine Heldentat stolz. Dieser Drittklässler hat, trotz Schusswunde und Blutverlust, die Selbstbeherrschung behalten und konnte nicht nur sich selbst retten, er hat auch noch zwei Mädchen aus der Schusslinie in Sicherheit gebracht. Am selben Tag bezeichnete Wladimir Putin das Geschehen als „Terroranschlag“. Das russische Außenministerium betonte insbesondere, dass diese Straftat mithilfe von NATO – Waffen begangen wurde. Deshalb stellte das Außenministerium eine rechtliche Frage: Ist es vielleicht endlich an der Zeit, eine ganze Reihe Staaten zu Komplizen und Sponsoren des Terrorismus zu erklären?»

Valerij Viktorowitsch, wie wir mittlerweile sehen, lassen die Antworten auf sich warten. Haben wir wieder gehorsam geschluckt?

Am Donnerstag, am Morgen des 2. März, hat eine bestens bewaffnete Gruppe ukrainischer Diversanten die russischen grenznahen Dörfer Lübetschane und Suschany im Klimovsky Bezirk des Brjansker Gebietes angegriffen.

Valeriy Pyakin: Ja, und sogar mehr… Wir haben bereits mehrfach darüber gesprochen, dass diverse Aussagen über alle möglichen roten Linien genau dafür gemacht sind, um zu demonstrieren, dass Russland nicht adäquat antworten kann; um zu zeigen, dass man Russland ohne weiteres erniedrigen und vernichten kann – und Russland wird weiter schweigen und alles hinnehmen, sogar seine eigene Vernichtung… selbst wenn man Russland zugrunde richtet, wird es sich nicht wehren.

Was den Terroranschlag im Gebiet von Brjansk selbst betrifft, so gibt es da vieles, was völlig unklar ist. Da werden jede Menge Rätsel aufgegeben. Als erstes erschien eine Masse an Desinformationen  mit einer Unmenge an Fakes, sodass die wahren Ereignisse im Schatten blieben. Diese Aktion fand nicht spontan statt; sie wurde ernsthaft vorbereitet. Und sie wurde mit der Absicht der gezielten Informationsverschleierung durchgeführt. Sich diesbezüglich in einzelne Details zu vertiefen, macht daher gar keinen Sinn.

Doch was dabei interessant ist: Auch die offizielle Information lässt viele Fragen offen. Das ist noch “durch die Blume gesagt”…

Also müssen wir uns erst einmal gedulden, und abwarten, bis der “Informationsschaum” sich legt. Der “Schaum” verschwindet und die Information wird danach sowieso ans Licht kommen.

Was haben wir zum aktuellen Moment? Eindeutig handelt es sich um einen Terroranschlag. Davon sprach Wladimir Wladimirowitsch Putin – kein “Wladimir Putin”, wie man ihn in den Medien auf westliche Art nennt… Dort, im Westen, gibt es kein Vaterland, daher auch keine Vatersnamen.

Was Brjansk anbetrifft… Womit fing ich an? Mit den roten Linien. Das Brjansker Gebiet genoss in der letzten Zeit ziemlich viel Aufmerksamkeit. Unmittelbar vor diesem Terroranschlag berichtete der Gouverneur des Brjansker Gebietes, dass alle Maßnahmen ergriffen wurden, um die Grenzen des Gebietes zu sichern und zu befestigen, sodass es keiner ukrainischen Diversanten-Gruppe gelingen sollte, dorthin zu gelangen. «Selbst eine Maus wird es nicht schaffen, ins Brjansker Gebiet einzudringen» – sagte er. Wir können doch nicht vermuten, dass der Gouverneur lügt, zumal es sich um den Gouverneur eines frontnahen Gebietes handelt?

Doch nun kam die “Maus” doch durch. Und wenn das so ist, muss es also “Löcher” bzw. “Fenster” an der Grenze geben. Solche “Fenster” entstehen nicht von alleine, sondern werden immer von gewissen Sicherheitsdiensten erschaffen, um eigene bestimmte Aufgaben zu lösen. Ich erinnere sie wieder an den sowjetischen Film «Siebzehn Augenblicke des Frühlings», in dem der SS-Standartenführer und gleichzeitig sowjetische Spion Max Otto von Stierlitz fragt: «Haben Sie ein Fenster an der schweizerischen Grenze?»

Und was die Geheimdienste angeht… Kurz bevor der Terroranschlag im Brjansker Gebiet stattfand, hielt Wladimir Wladimirowitsch Putin eine Besprechung mit dem FSB ab. Im Rahmen dieser Besprechung stellte man die Aufgaben: Gruppen von Diversanten müssen daran gehindert werden, ins Land einzudringen; alle diese Versuche müssen unterbunden werden. Am 28. Februar fand diese Besprechung statt, und am 2. März ereignete sich der Terroranschlag. Das sind zwei sehr interessante Ereignisse. Über alle beide berichteten die Medien sehr, sehr ausgiebig. Man berichtete so viel, dass – ich übertreibe – selbst Blinde es sehen und selbst Stumme es hören mussten. Man tat alles, um die Information an jeden Bürger zu bringen.

Und da ist er, der Terroranschlag. Wie endete der Terroranschlag? Offiziellen Medienberichten zufolge: «Man zwang die Diversanten auf ukrainisches Territorium zurück, wo man sie mittels Artillerie angriff.» An dieser Stelle habe ich gleich mehrere Fragen. Wenn man den Gegner schon zwingen konnte, das Land zu verlassen, warum schaffte man es dann nicht, den Gegner zu verfolgen? Ach ja, ich verstehe … unsere Grenzschützer haben kein Visum für die Ukraine. Wie konnten unsere Geheimdienst-Abteilungen (der russische Grenzschutz ist dem FSB untergeordnet) ohne Visum die Ukraine betreten? Der Gegner zog sich ins Grenzgebiet zurück. Dort fühlt sich der Gegner sicher, von dort aus schikanieren die Gegner unsere Grenzschützer, schneiden Fratzen und zeigen uns den Vogel.

Laut Medienberichten wurde ein Artillerieangriff verübt. Auch seltsam… viele haben bestimmt die Memoiren der Teilnehmer des Großen Vaterländischen Krieges sowie anderer Kriege gelesen. Ein «Artillerieangriff» bedeutet keine automatische «volle Niederlage und komplette Vernichtung». Heutzutage gibt es viele ergänzende Informationen. Selbst Hochpräzisionswaffen, die von Drohnen gesteuert werden, geben keine Treffergarantie und erst Recht keine Vernichtungsgarantie. «Artillerieangriff» und «Vernichtung» sind nicht ein und dasselbe, absolut nicht.

Und mit welchen Mitteln griff man genau an? Hat das Brjansker Gebiet etwa keine Militärhelikopter? Hat der FSB dort etwa auch keine Helikopter? Ein Helikopter hätte ausgereicht, um zum Ort des Angriffes zu fliegen und die Ergebnisse des Angriffes festzuhalten. Man hätte auch Leichen und Verletzte bergen können… wer flüchtet, den lässt man fliehen. So ein Aufklärungshelikopter hätte herausfinden können, wie viele Menschen vernichtet wurden, Beweise sammeln, insbesondere die Waffen und dann die Ergebnisse vorlegen. Ach, ich ahne schon, warum das nicht geschehen ist, man achtete wohl auf die territoriale Einheit und Unversehrtheit der Ukraine. Verstehen Sie, an einem Ort können wir ukrainisches Territorium betreten, und an einem anderen nicht.

Lange Rede – kurzer Sinn: Es gibt keine objektive Bestätigung der Ergebnisse eines Artillerieangriffes. Es gibt überhaupt keine Beweise. Es gibt nichts, was man der Gesellschaft präsentieren könnte. Und eine Information, die man der Gesellschaft nicht rechtzeitig präsentiert, wird später nicht mehr funktionieren. Alles muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Man kann sehr wohl eine Information viel später präsentieren, und diese Information wird auch bei den großen Informationsmodulen wirken – doch eine sofortige Wirkung im Sinne der «Arbeit mit der Gesellschaft» lässt sich nicht nachholen, der richtige Moment wurde verpasst. Die Effizienz solcher Informationen lässt dementsprechend drastisch nach. Hätte man gleich den Helikopter entsandt und Infos gesammelt, wäre die Wirkungskraft dieser Information enorm.

Na gut, angenommen, die Helikopter konnten nicht dorthin fliegen, weil das ukrainische Luftabwehrsysteme in diesem Gebiet extrem aktiv arbeitet. Doch FSB-Spezialeinheiten, die Grenzschutzeinheiten, haben doch eine Unmenge an Drohnen. Wie kann das denn sein, dass man keine Drohnen eingesetzt hat? Wie?

Die ganze Information, selbst die offizielle, lässt Fragen über Fragen offen. Und die Hauptfrage: Warum gab es diesen Terroranschlag überhaupt? Weil es gewollt war, dass Russland Schwäche zeigt, sich das gefallen lässt, schweigend herunterschluckt, und nicht antwortet. Man wollte zeigen, dass man eine weitere rote Linie überschritt, dass man den Grad der Aggression gegen Russland um einiges steigern konnte, und dabei ungestraft blieb. «Wir können den Krieg auch auf diesem Level führen» – demonstrierte man damit. Und diese Aktion wurde aus dem Inneren Russlands heraus unterstützt und ermöglicht.

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